Nach einem wirklich stressigen Jahr, belohnten meine Freundin und ich uns im Dezember 2015 und flogen nach Kuba. Rum, Salsa, Zigarren, alte US-Straßenkreuzer – man kennt ja die ganzen Klischees. Nur sind viele dieser kubanischen Klischees gar keine, sondern gehören wirklich zum Alltag! Das bietet natürlich eine Vielzahl an Motiven… Und obwohl ich keine große Kamera-Ausrüstung mitnehmen wollte (war ja schließlich Urlaub) – ganz ohne Kamera ging es natürlich nicht. Wie schon in den letzten Beiträgen über die vergangene Fotoreise nach Schottland im Herbst 2015 erwähnt, habe ich mir eine kleine Fuji X-T10 zugelegt und diese hat mich zusammen mit dem Kit-Objektiv Fujinon 18-55/2.8-4 in den Sozialismus begleitet.
In Havanna wurden wir leider mit regnerischem Wetter empfangen. Immerhin hörte dieses bald auf, so dass wir am ersten Abend immerhin noch einen ersten Spaziergang durch Habana Vieja unternehmen konnten. Der nächste Morgen war allerdings wieder komplett verregnet. Und damit meine ich Regen in Strömen! Immerhin war es ja recht warm, so dass wir trotzdem loszogen. Neben Sightseeing stand eigentlich auf dem Plan, einen Regenschirm zu kaufen. Als wir allerdings endlich am Nachmittag ein Geschäft gefunden hatten, das Regenschirme anbot, hatte es jedoch aufgehört zu regnen…
Aber dieses “schlechte Wetter” hatte natürlich auch seine Vorzüge – am Malecon, Havannas berühmter 8km langen Uferstraße, explodierten regelrecht die Wellen:
Auch wenn es mir wirklich schwer fiel, dieses Schauspiel zu verlassen (der Malecon zog mich immer wieder und wieder an), machten wir uns dennoch irgendwann auf in Havannas Altstadt: Habana Vieja. So ziemlich das erste, was mir auffiel, ist die unglaubliche Mischung aus frisch renovierten und wahnsinnig heruntergekommenen Gebäuden (die immer noch klar überwiegen). Aber genau das macht auch einen großen Teil der Anziehungskraft Havannas für mich aus!
Aber selbstverständlich wäre Havanna nicht Havanna, wenn man nicht allüberall die alten Autos sehen, hören und auch riechen würde! 🙂
Ein Vorteil von “schlechtem” Wetter ist ja oft, dass man tolle Sonnenauf- und -untergänge erlebt, da die Wolken nun farbig angestrahlt werden. So sollte es auch an diesem Abend sein. Frisch geduscht verfolgten wir das Spektakel vom Dach unserer Casa aus…
Der nächste Morgen empfing uns zum Glück freundlicher! Die Sonne war da und erst jetzt wurde deutlich, wie sehr das Leben der Kubaner draußen stattfindet. Da bewirbt ein radelnder Brotverkäufer lautstark seine Ware, dort wird ein Schwätzchen gehalten, Männer spielen Domino, Kinder spielen Fußball oder wieder andere beobachten all das bei einem Tässchen Kaffee von ihrem Balkon aus.
Wir nutzten das gute Wetter, um uns weiter mit der Stadt vertraut zu machen. Habana Vieja, Centro, Vedado sowie die westlichen Randbezirke durchkurvten wir heute. Sehr unterschiedliche Stadtviertel, die jedoch alle ihren eigenen Charme mit sich bringen.
Die Plaza de la Revolución mit den großen Konterfeis von Ché Guevara und Camilo Cienfuegos auf den Wänden der Ministerien ist ein starker Touristenmagnet – für mich hatte sie eine recht düstere Atmosphäre. Die kreisenden Truthahngeiern (Aura Tinosa) über dem Monument trugen auch nicht unwesentlich dazu bei…
Weiter westlich, in Miramar, wo die zum Teil um einiges mehr Geld steckt, stehen dann aber auch einigermaßen neue Hotels. Allerdings meist neben absoluten Bausünden, die dem Ostblock entnommen zu sein scheinen.
So richtig spannend wurde es für mich natürlich wieder, als wir uns dem Sonnenuntergang näherten. Mich zog es dafür wieder an den Malecon…
Im nächsten Beitrag verlassen wir vorerst Havanna und machen uns auf in den Westen der Insel, nach Vinales. Auch wenn ich noch nicht zu viel verraten möchte, aber dies sollte der in meinen Augen landschaftlich schönste Teil unserer Kubareise werden! Schaut also wieder rein!
- Martin –
Comments
Wunderschöne Bilder. Bin gespannt auf den nächsten Teil.
Dank dir! Der nächste kommt am Mittwoch… 🙂