Schottland im Herbst – Teil 1

Ende Oktober 2015 führte ich meine zweite Fotoreise in Kooperation mit Wind & Cloud Travel auf die Isle of Skye, die größte Insel der Inneren Hebriden vor der Westküste Schottlands.

Nachdem ich meine fünf Teilnehmer in Edinburgh und Glasgow abgeholt hatte, haben wir uns sofort auf den Weg nach Norden gemacht. Leider mussten wir an vielen tollen Locations vorbei fahren, da die Strecke bis zu unserer Unterkunft in Portree doch einige Stunden in Anspruch nahm. Hier und da MUSS ich aber stoppen… Den ersten kurzen Fotostopp lege ich meist oberhalb von Loch Tulla ein, gefolgt von der Gegend um Loch Ba auf dem Weg ins Glen Coe. Das Wetter war schön schottisch, mit Sonnenschein, dunklen Wolken, Regenschauern und unglaublichen Lichtstimmungen! Ach, die Regenbögen natürlich auch nicht zu vergessen…

skye_1015_001

Kino über Loch Tulla… doch dann kam der Regen:

skye_1015_019sw

Doch hielt der zum Glück nur kurz an und wurde schnell durch diesen tollen, doppelten Regenbogen wieder vertrieben!

skye_1015_021

Lange konnte ich die Teilnehmer nicht im Auto behalten, denn an Glencoe kommt man einfach nicht vorbei! Ein kurzer Stopp am Wasserfall und dann nochmals einer vor den Three Sisters musste einfach sein.

skye_1015_059

Um dann wirklich auch etwas Strecke hinter uns zu bringen, fuhren wir mit einem kurzen Stopp am Eilean Donan Castle dann aber wirklich weiter bis nach Skye. Nach einem leckeren Abendessen vor dem offenen Kamin des Sligachan Hotels bezogen wir schließlich recht erschlagen unsere Unterkunft im Gardener’s Cottage in Portree.

Der nächste Morgen empfing uns leider mit so ziemlich dem schlechtesten Wetter, das ich auf Skye bisher erlebt habe. Auch wenn es die Teilnehmer wohl gar nicht so schlimm fanden, war ich dennoch froh, dass der zweite Tag dann wieder wirklich tolles Licht brachte! Aber meine Mitreisenden meinten, dass es so auch sehr mystisch auf Trotternish war:

skye_1015_108

Besagter zweiter Tag begann für uns mit einem kurzen Fotostopp in Sligachan, bevor es in Richtung Talisker Bay zum Niedrigwasser weiter gehen sollte. Eigentlich wollte ich gar nicht in Sligachan halten, aber die Verhältnisse schrien gerade zu “FOTOSTOPP”. Daher sprangen wir nur kurz raus und blieben vielleicht 15min, da wir gleich weiter wollten – die haben sie aber gelohnt!

skye_1015_115

Schweren Herzens scheuchte ich meine kleine Fototruppe wieder ins Auto, da wir heute ja eigentlich Talisker Bay und die Fairy Pools auf dem Plan stehen hatten!
Bei der Talisker Bay war ich leider etwas im Zwiespalt: Eigentlich liebe ich die Bucht bei Niedrigwasser, da dann die tollen Sandstrukturen aus dunklem und hellem Sand sichtbar werden. Auf der anderen Seite geht im Oktober aber die Sonne in einem tollen Winkel unter, so dass man sie mit dem Sea Stack am südlichen Ende der Bucht in Verbindung setzen kann. Leider fiel Niedrigwasser in unserem Zeitraum aber nicht auf Sonnenuntergang… Nach Rücksprache mit meinen Reiseteilnehmern entschieden wir uns für die Sandstrukturen, weshalb wir nun bereits am Vormittag am Parkplatz der Bucht ankamen. Das Mistwetter des Vortages schob eine recht hohe Brandung rein, der Südwind blies die Wellenkämme davon und die Sonne strahlte den Wasserfall am Nordende der Bucht an (den der Wind auch nicht unten ankommen lies). Wahnsinn…

skye_1015_142

Der Blick in die andere Richtung brachte ein gänzliches anderes Bild, da die tiefstehende Sonne die Hälfte der Bucht in Schatten legte und die zurücklaufenden Wellen tolle Spiegelungen zuließen:

Talisker Bay

Leider verlor einer meiner Teilnehmer an diesem Tag seine Schuhsohle, so dass wir die Fairy Pools vertagten und schon früher nach Portree zurück mussten, um Schuhersatz für ihn zu besorgen. Einen Teil der Gruppe habe ich in einem meiner Lieblingscafés in Portree, dem Café Arriba, abgesetzt und bin mit dem Schuhlosen erfolgreich zum Shopping gefahren… 🙂 Nachdem wir uns alle schließlich mit einem leckeren Mittagssnack gestärkt hatten, machten wir uns bei tollem Wetter auf in den Norden der Insel. Auf dem Weg entlang der Westküste merkte ich bereits, dass die Wolken zunahmen – entweder wir würden einen Supersonnenuntergang bekommen oder quasi gar keinen, wenn die Wolken Überhand gewinnen würden. Je weiter wir nach Norden kamen, desto bewölkter wurde es im Südwesten, so dass ich kurz nach Uig auf jeden Fall einen kurzen Fotostopp einlegte. Wir hatten wunderschöne Fernsicht und die Äußeren Hebriden lagen in tollem Abendlicht ganz nah vor uns – so hatte ich sie noch nie gesehen!

Outer_Hebridies_2015_martinziaja

Aber mein eigentliches Ziel für diesen Abend war Duntulm Castle. Eine Ruine, von der leider nicht mehr viel übrig ist und selbst vor wenigen Jahren noch mehr zu sehen war. Inzwischen ist sie sogar gesperrt… Dennoch bietet sie von verschiedenen Seiten immer noch einen tollen Anblick, wie sie auf dem Felsen über der Klippe thront! Ich entschied mich für den Blick im Auflicht, da das bisschen Sonne, das wir noch hatten, bald hinter einem dicken Wolkenband verschwunden sein würde.

Duntulm_Castle_2015_martinziaja

Die Sonne war leider sehr schnell weg, wir packten zusammen und schlenderten gemütlich zurück zum Auto. Um nicht wieder den gleichen Weg zurück zu fahren, wählte ich den Weg um die Nordspitze der Insel, wo mir eine Idee in den Kopf sprang: Seit einiger Zeit hatte ich ein Bild im Kopf, das ich eigentlich für kurz vor Sonnenaufgang im Quiraing geplant hatte… Die Idee war, den Blick ungefähr vom Parkplatz aus in Richtung Staffin zu fotografieren, während sich ein Auto die Passstraße herunter/hinauf windet. Die Schwierigkeit lag u.a. darin, dass um diese Uhrzeit nicht wirklich viel Verkehr auf der Passstraße zu erwarten ist und das Zeitfenster relativ klein ist. Mein Plan B war, dass einer der Teilnehmer meine Kamera auslöst und ich selbst die Straße 2x abfahre. Um das zu umgehen, entschied ich mich nun also den heutigen “Feierabendverkehr” zu nutzen und spontan diese Aufnahme anzugehen… 🙂

Leider war es schon ziemlich dunkel, als wir am Parkplatz ankamen, so dass es so dunkel, dass wir im Sucher praktisch nichts mehr sahen und zunächst quasi blind die Kamera ausrichte mussten. Leider fing es wenig später auch noch an zu regnen, was uns zum Rückzug zwang. Somit konnte ich kleine kompositorische Mängel leider nicht mehr korrigieren, aber für einen ersten Anlauf bin ich dennoch zufrieden mit diesem Pano:

Trotternish_2015_martinziaja

So ging ein schöner, erfolgreicher Fototag zu Ende, der uns unterschiedlichste Motive, Licht- und Wetterstimmungen bescherte.
Den nächsten Teil der Reise gibt’s im nächsten Beitrag – schaut also nächsten Mittwoch wieder rein!

  • Martin –
Teilen:

Comments

  1. Wow – ganz tolle Fotos und so viel Talent 🙂 Vielen Dank für diese tollen Bilder! 🙂

Leave a Comment