Wie im letzten Beitrag erwähnt, war ich im Dezember 2015 zum ersten Mal auf Kuba. Unsere Reise begannen wir in Havanna, was mich wirklich beeindruckte – was für eine Stadt! Da wir aber mehr vom Land sehen wollten, zog es uns weiter zu unserer zweiten Station: Vinales.
Auf der Fahrt mit dem Überlandbus von Havanna nach Vinales legten wir einen kurzen Zwischenstopp in Las Terazzas an, einer kleinen Häuseransammlung in den Bergen, die für mich – als einzigen Ort auf Kuba, den ich besucht habe – wirklich an tropischen Regenwald erinnern.
Der Ort ist wirklich so klein, dass wir primär ein paar Hütten, die obligatorische Bar und einen improvisierten Laden à lo cubano fanden:
Die Provinz Pinar del Rio im Westen Kubas ist besonders als Tabak-Anbauregion gekannt, das dortige Dörfchen Vinales hingegen für seine landschaftliche Schönheit. Die ganze Region ist ein Karstgebiet, das mit Hügeln, den sogenannten Mogotes durchzogen ist. Nicht umsonst nennen die Einheimischen sie auch liebevoll “Elefantenrücken”.
Im Dörfchen Vinales ist zwar alles noch sehr ländlich geprägt, doch man sieht ihm an, dass der Tourismus es fest in der Hand hat: Gefühlt jedes Haus wird als Casa Particular angeboten, verdient somit die starke Touristenwährung “CUC” und kann daher sehr schön renoviert und in Schuss gehalten werden. Authentisch ist es somit wohl nicht mehr wirklich, dafür sehr pittoresk! Zusammen mit der Tatsache, dass hier Pferde und Ochsenkarren noch zu normalen Fortbewegungsmitteln zählen, hat es doch noch einen gewissen urigen Charme behalten.
Sobald man allerdings das Dorf in klein wenig verlässt, zeigt sich doch ein wenig Ursprüngliches. Häuser, die noch nicht dem Tourismus zum Opfer gefallen / von ihm profitiert haben, die mit kleinen Feldern und ein wenig Vieh zwischen den Mogotes eingekeilt sind.
Leider hatten wir auch hier nicht wirklich Glück mit dem Wetter, so dass der Boden enorm matschig war, Wanderungen praktisch ausschloss und wir auf Pferde zurückgreifen mussten. Ich bin nun wirklich alles andere als ein “Pferdenarr”, ich muss zugeben, selbst ich habe diesen Ausritt genossen! 🙂
An unserem letzten Abend in Vinales hatten wir dann aber doch noch wirklich tolle Lichtstimmungen, so dass ich zu einem (oder vermutlich DEM) erhöhten Viewpoint gelaufen bin, von dem man das Tal aus überblicken kann. Eigentlich war dies schon für Sonnenaufgang geplant, wenn der Nebel noch im Tal zwischen den Bergen hängt, aber heftiger Regen machte mir hier einen Strich durch die Rechnung. Dafür wurde ich jetzt halt abends belohnt:
Ich habe mich in Vinales wirklich sehr wohl gefühlt. Abgesehen von einer Piranha-ähnlichen Attacke der Casa-Besitzer bei der Busankunft war es ein sehr entspanntes, überhaupt nicht aufdringliches Dörfchen. Und landschaftlich für mich definitiv die spannendste Region Kubas, die wir besuchten. Doch für uns sollte es jetzt in den Süden gehen, an die Karibik. Nächstes Ziel: Trinidad! Aber das kommt dann im nächsten Beitrag…
– Martin –
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Sehr schön Martin, Du weckst meine Erinnerungen… 2003…